Hypoxylon rubiginosum an Eschenast (PP-0003)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.402 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernd Miggel.

  • Liebe Pilzfreunde,


    hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 3: Hypoxylon rubiginosum, Ziegelrote Kohlenkruste.


    Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Hypoxylon rubiginosum (Pers.) Fr.


    Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Xylariaceae > Hypoxylon


    Fund-Nr. Ex1705-06 am 31.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362081 Waldrand. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.


    Substrat: Mäßig vermorschter, 35 mm dicker Eschenast am Boden.


    Stromata flächig auf der Rinde sowie auf dem blanken Holz wachsend, Oberfläche relativ glatt, außen rotbraun, weiter innen schwarz etwa 0,5 mm dick.
    Das Stroma gibt in KOH 3% spontan reichlich braunroten Farbstoff ab.
    Perithezien kugelig, schwarz, klein, 0,25-0,3 Durchmesser, Ostiolen nabelförmig.


    Asci 8-sporig, Ascusporus IKI-positiv blau.
    Sporen einzellig, ellipsisch-kahnförmig, in Wasser braun, mit Keimspalte, Größe 10-12 x 5-6 µm.



    Eine Frage in die Runde: Mit welchem "Werkzeug" kratzt man am besten die Hymenialmasse aus den winzigen Perithecien heraus? Ich verwende eine Injektionsnadel, aber das ist nicht optimal.


    Herzliche Grüße


    Bernd



    P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Juhu, mal ein kernpilzchen, das ich sogar kenne. :)
    Vor allem wenn's noch von der Anamorphe überwachsen ist denke ich immer beim Stöckchen Umdrehen: "Was ne schicke Tomentella."
    Ist aber "nur" ein schicker Kernpilz.


    Deine Portraits sind klasse, Makro- und Mikrobilder sowie Fundbeschreibungen...
    Könntest du theoretisch auch >hier< parken, auch wenn ich zu Pyrenos sonst nicht viel sagen kann, kann ich sie immerhin im Portraitindex einpflegen und so wiederfindbarer machen.



    LG, Pablo.





  • Hallo Pablo,


    bitte, gerne!


    L.G. - Bernd

  • Noch so ein schönes Portrait, klasse, Bernd!



    Eine Frage in die Runde: Mit welchem "Werkzeug" kratzt man am besten die Hymenialmasse aus den winzigen Perithecien heraus?
    Ich verwende eine Injektionsnadel, aber das ist nicht optimal.


    Ich verwende seit Jahren zwei Präpariernadeln (eine zum fixieren, eine zum kratzen), die ich regelmäßig desinfiziere. Zwecks Sporenübertragung usw.
    Diese liegen gut in der Hand und sind extrem spitz.
    Gekauft habe ich die seinerzeit im Myco-Shop. Guckst Du hier.
    Ich habe sicher tausende Präparate damit bearbeitet und halte sie für unzerstörbar.


    Nobi


    PS. Etwas Literatur geht morgen auf die Reise an Dich.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi ()

  • Hallo Bernd,



    die von Nobi gezeigten Präpariernadeln sind sehr gut und ich benutze sie ebenfalls.
    Und wenn du irgendwann noch viel spitzere Nadeln haben möchtest, empfehle ich Akupunkturnadeln.
    Dagegen schauen die Spitzen der Präpariernadeln unter der Stereolupe wie Stricknadeln aus ;)


    LG, Gábor

  • Hallo Bernd,
    Ich bin begeistert von deinen Pyrenomyceten-Portraits. Die Gruppe interessiert mich auch sehr.
    Falls du noch auf der Suche nach spitzen Nadeln bist, kann ich noch Insektennadeln und extradünne Nähnadeln empfehlen.
    Herzliche Grüße
    Irmtraud
    PS das Holzbestimmungsbuch liegt bereit, Fingerkuppenpflaster auch, es fehlt nur noch Zeit zum üben...



  • Hallo Irmtraud,


    die "einfacheren" Pyrenomyceten sind gar nicht so schwierig, die Gruppe lohnt sich auf jeden Fall.
    Was Holzbestimmung angeht, kannst du gerne die Pyrenomyceten-Portraits "PP 0..." verfolgen. Ich habe vor, das jeweilige (morsche!) Substrat darzustellen.
    Übrigens: Der Termin für den nächstjährigen Holzbestimmungskurs liegt so gut wie fest (4.-6. Mai 2018 in Hornberg).


    Liebe Grüße


    Bernd