Hainbuchen-Täubling?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.331 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"]Hallo Pilzfreunde,
    diese Täublinge haben wir gestern (ich und Matthias) bei unserer Tour gefunden.

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Magerrasen, meist neben Hainbuchen.
    Fundzeit:
    19.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln bis gesellig
    Hutform:

    jung kugelig, alt ausgebreitet und sehr uneben, grubig
    Huthaut-Konsitenz:
    klebrig, glänzend
    Huthaut-Farbe:
    Zentrum olive über bräunlich bis rot, außen olivegrün bis hellgrün bis gelblich
    Huthaut-Abziehbarkeit:
    1/2 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    :
    weiß, ohne Farbstich
    Hut-Frasstellen-Rand-Verfärbung:
    keine
    Hutrand:
    gerieft (jung und alt)
    Lamellen:
    jung fast weiß, alt creme, mit Zwischenlamellen, es kommen Y-Gabeln in Stielnähe vor
    Lamellensprödigkeit:
    brüchig
    Lamellen-Hutübergang:

    jung: eng am Stiel anliegend, alt: ausgebuchtet angewachsen, fast frei
    Fleisch:

    weiß ohne Verfärbung
    Stiel:
    weiß, innen wattig ausgestopft, fast zylindrisch
    Verfärbungen auf Druck:
    keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis:
    normal rund, braun-fleckig
    Größe:
    Hutdurchmesser 2-7 cm; Stiellänge 2-8 cm, Stieldurchmesser 8-15 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 141
    - das ist recht eindeutig IIIc, IVa nach Romagnesi
    Geruch:
    fruchtig
    Geschmack:
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen) aber nicht gut pilzig
    [/font]




    [font="Arial"]


    Matthias' mikroskopisches Ergebnis:[/font][font="Arial"]


    Wir vermuten hier den Hainbuchen-Täubling (Russula carpini) - jedoch ist das Sporenpulver etwas zu hell (auch mit der
    zuschammenschiebe-Methode) und des Stiel gilbt nicht bei Berührung, bräunt aber sehr langsam an Wunden.
    Könnte Ihr den Hainbuchen-Täubling bestätigen oder habt ihr noch andere Ideen?

    Beste Grüße
    Dieter

    [/font]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    ich hatte R. carpini bisher auch nur einmal gefunden (letztes Jahr mit Toffel) und zwar unter Hainbuche. :D Der sah deinem Fund schon ähnlich allerdings fehlt mir hier die Artkenntnis um weitere Kandidaten zu nennen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Dieter,


    das könnte passen. Wenn Rotbuchen in der Nähe waren, könnte ich mir noch einen Heringstäubling (cicatricata, faginea) vorstellen. Mit Eisensulfat könnt ihr die ausschließen.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen,
    vielen Dank. Nein Rotbuchen waren soweit ich sah keine in der Nähe, das Gebiet kennt Matthias sehr gut und wir sind bei Hainbuche in Verbindung mit diesen Täublingen "hängen geblieben".
    Beste Grüße
    Dieter


  • Hallo Steffen,
    vielen Dank. Nein Rotbuchen waren soweit ich sah keine in der Nähe, das Gebiet kennt Matthias sehr gut und wir sind bei Hainbuche in Verbindung mit diesen Täublingen "hängen geblieben".
    Beste Grüße
    Dieter


    Hallo Dieter,
    makroskopisch passt R. carpini für diesen Fund sehr gut - wichtig ist die glatte, glänzende, oftmals gelb gepünktelte, gegen den Rand geriefte Huthaut, die du erwähnt hast. Die gezeigten Sporen sehen ebenfalls genau wie R. carpini-Sporen aus. Zur Verlässlichkeit der Pantone-Farbtafel für die Täublingsbestimmung habe ich ja schon mal woanders was geschrieben.


    Aber (kleines "aber" muss sein) das Entscheidende der Täublingsmikroskopie ist die Huthaut. R. carpini hat lange, schmale, zylindrische, mehrfach septierte Dermatozystiden (4 bis 8 My breit) und Haare, die an den Enden ampullenartig zugespitzt sind (etwa wie bei einer medizinischen Spritze). Erst wenn du das noch nachprüfst (bzw. Andreas), bist du mit der Bestimmung 100%ig fertig.


    Aber wie schon gesagt: sollte das nicht R. carpini sein, würde es mich wundern.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()