Welcher Täubling ?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.818 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo zusammen,
    Obwohl ziemlich wenig hier wächst , fand ich gestern diese Täublinge. Bin in der Bestimmung sehr unsicher –“ wie immer bei Täublingen –“ mit der zurückgenommenen Huthaut und dem nussigen Geschmack tendiere ich ja zum Fleischroten Speisetäubling (Russula vesca) , aber die Färbung ist mir zu wenig rot und der Sporenabdruck erscheint mit zu dunkel , also frage ich mal die Experten.


    Fund : unter Eiche im Gras , allerdings nur 5 Meter daneben Jungfichte.
    Hut : Bis 10cm breit , Farbe siehe Bilder. Huthaut ½ bis 2/3 abziehbar. Nur Rand schwach gerieft.
    Lamellen : Dicht , Weißlich creme , keine Zwischenlamellen , manche gegabelt , ziemlich brüchig.
    Stiel : bis 7cm lang , 2cm dick ,weiß , über Nacht im unteren Drittel schwach grauend , gestopft voll.
    Geruch : Unauffällig.
    Geschmack : Mild , nussig.
    Sporenstaub : cremegelblich , am ehesten Romagnesi IIb oder IIIa.
    Mit FeSO4 nur ganz schwach langsam graurosa , Mit Phenol violettbraun.
    Also , was meint ihr dazu ??
    Grüße Norbert.






    Sporenabdruck im Flachbettscanner :




     

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert


    Russula vesca hat rein weißes Sporenpulver, eine eher deutlich rosafarbige FeSO4-Reaktion und ist somit wohl absolut ausgeschlossen. Die SPP-Farbe kannst Du besser beurteilen, wenn Du das Sporenpulver auf einen Objektträger bringst und einen zweiten darauf legst. Durch vorsichtiges verschieben erhälst Du dann eine gleichmäßig dünne Schicht, hier am Beispiel von Russula pseudointegra, da ich gerade nichts anderes da habe. Den Objektträger kannst Du dann auf eine Farbscala zwischen ähnlichen Tönen hin und her schieben.


    LG Karl


    PS. In Pilze der Schweiz ist die Sporenpulverfarbe von R. vesca falsch und der Fehler wurde in die mal im Tintling erschienene Tabelle übernommen.

  • [quote pid='364247' dateline='1497697244']


    PS. In Pilze der Schweiz ist die Sporenpulverfarbe von R. vesca falsch und der Fehler wurde in die mal im Tintling erschienene Tabelle übernommen.
    [/quote]


    Hallo Karl,
    ...und genau diese Tabellen hab ich gespeichert...
    Auf jeden Fall weis ich jetzt , was es nicht ist.
    Gruß Norbert


    EDIT : und mit der Zitierfunktion komm ich auch nie klar.

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()

  • Kurz zur Zitierfunktion.


    Sicher sollte Dein Zitat wie folgt aussehen, Norbert.



    PS. In Pilze der Schweiz ist die Sporenpulverfarbe von R. vesca falsch und der Fehler wurde in die mal im Tintling erschienene Tabelle übernommen.


    Um das zu erreichen, musst Du den zu zitierenden Beitrag mittels des Zitierenbuttons anklicken. Dann wird aus dem grünen Plus ein rotes Minus.
    Anschließend klickst Du auf Antworten. Nun erscheint das komplette Zitat. Jetzt gehst Du zuerst auf "Quelltext anzeigen". Das ist das rechte Symbol in der Bearbeitungsleiste.
    Dann schneidest Du alles aus, was Du nicht in der Antwort haben willst.


    Die eckigen Klammern und das, was darin steht am Anfang und Ende des Zitates müssen natürlich unbedingt stehenbleiben.


    Eigentlich ganz einfach.
    Einfach mal probieren und auf Vorschau gehen, dann kannst Du ja sehen, ob es klappt.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi ()


  • Hallo Nobi, Du glaubst nicht wie sehr mir das hilft. Ich habe einfach nicht kapiert, wie das funktioniert.


    Lieben Gruß


    Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Test

    PS. In Pilze der Schweiz ist die Sporenpulverfarbe von R. vesca falsch und der Fehler wurde in die mal im Tintling erschienene Tabelle übernommen.


    Test Ende


    Aha , jetzt habe ich es auch kapiert.
    Danke


    Der Täubling ist mir allerdings immer noch schleierhaft...
    Grüße Norbert

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  • Hallo Norbert,
    hast du den Pilz noch? Das könnte sich eventuell lohnen, den zu mikroskopieren. Die "üblichen Verdächtigen" der Griseinae (grisea, ionochlora, parazurea) passen alle nicht, mal ist der Sporenstaub zu dunkel, mal ist die FESO4-Reaktion zu schwach, mal ist zu viel Fleischbraun in der Hutfarbe, und wie von dir angegeben nussig-milder Geschmack passt auch nicht ganz... Die Täublingsliteratur bietet für Merkmalskombinationen, die du festgestellt hast, die Arten R. anatina (mit Eiche als Baumpartner!!) oder R. medullata (mit Pappel). Wenn du solche Literatur hättest, könntest du ja nachprüfen, ob das vielleicht so etwas ist.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,
    Danke für den Hinweis , tatsächlich habe ich auch mikroskopiert.
    Aber mein Mikro ist nicht gerade die Wucht und bei Täublingen falle ich auch bei den Mikromerkmalen meist ins Leere - zu wenig Erfahrung .
    Täublingsliteratur habe ich keine , nur die Großpilze BaWü , und die helfen mir (bis jetzt) nicht weiter.
    Pappel war da keine , nur Eiche und Fichte.
    Die Pilze liegen im Döschen im Kühlschrank , morgen gehe ich nochmal dran.
    Gruß Norbert

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  • Du solltest nach der Form der Huthauthaare schauen (ob die Haarglieder in der mittleren Schicht alle langgezogen oder etliche davon öltonnen-/weinfassförmig sind), und ob überhaupt in den Haaren kleine schwarzgrüne Krümelchen sichtbar sind (diese Krümelchen sind der mikroskopische Nachweis für eine Griseinae).
    Viel Spaß und Erfolg!
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,
    Trotz magerer mikroskopischer Ausstattung hat mich dieser Täubling nicht losgelassen.
    Die Hyphen der Huthaut sehen eigentlich immer so aus :



    Sind das links die von dir erwähnten 'Krümelchen' ?
    Einige von denen bewegen sich leicht zitternd im Zellplasma. Deshalb dachte ich erst an Bakterien , aber kann das schon die Brownsche Bewegung sein ?


    Wenns weiterhilft , einige Cheilozystiden haben an der Spitze einen kleinen Blinddarm.



    Kann eventuell auch beim Bestimmen helfen , aber ich bin bis jetzt noch recht orientierungslos.
    Was Täublinge betrifft bin ich ja auch blutiger Anfänger.


    Grüße Norbert

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  • Hallo Norbert,
    diese grünschwarzen Krümel hatte ich gemeint. Griseinae ist damit schon mal "safe". Die mittleren Haarglieder sind tönnchenförmig, die Endglieder stumpf und keinesfalls zugespitzt. Morgen schaue ich mal im SARNARI nach, welche Arten solche Haare haben, dann kriegen wir die Art schon raus. Die Haare sind auf jeden Fall sehr gut dokumentiert.
    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,
    Nach 2 Tagen internetrecherche , mehreren Mikroskopsitzungen und der sehr netten Nachhilfe von Oehrling hatte ich jetzt das nötige Vorwissen um im GRÖGER zu schlüsseln (mir war auch entfallen , daß Täublinge in meinem Band mit drin sind). Da komm ich jetzt ziemlich gut bei Russula medullata an.
    Wenn ich mir die Bilder und Mikros bei den Italienern anschaue , glaube ich , den haben wir.
    http://www.funghiitaliani.it/topic/39542-russula-medullata/
    Erst hat mich ja die Pappel als Mykorrhizapartner gestört , bis ich las , daß die Eiche auch möglich ist.
    In den Großpilzen steht der allerdings als Russula columbaria , und im Netz findet man noch mehr Namen , von den deutschen Namen ganz zu schweigen.
    Auf jeden Fall habe ich in den 2 Tagen viel gelernt.....hoffentlich bleibt was hängen.


    Oehrling : Bin gespannt darauf , was du im SARNARI schlüsselst.


    Grüße Norbert

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  • Hallo Norbert,


    lt. SARNARI passen die Haare sehr gut zu R. medullata, ebenso wie die Sporenpulverfarbe und die FESO4-Reaktion. Allerdings ist da noch die Sache mit der Eiche als Baumpartner - R. medullata gehört nun mal in erster Linie unter Pappel oder Birke, R. anatina (zu der leider die Haare und die anderen Merkmale auch nicht schlecht passen) dagegen unter Eiche.


    Ich habe schon deine Fotos genau nach eventuell vorhandenen Pappel-/Birkenblättern abgesucht, doch vergebens. Falls der Fund unter einer Solitäreiche stand, würde ich noch anmerken, dass beide Male, als ich R. anatina gefunden habe, dies unter einzeln stehenden Eichen auf Wiesen war, sodass dies wohl ein ganz typischer Standort von R. anatina wäre.


    Man bräuchte nun, um letzte Sicherheit zu erreichen, noch Maße und Ornament der Sporen:
    - R. medullata mittelgroß (7 - 8,8 x 5 - 6,4) und ornamentiert mit isolierten, ziemlich kleinen, feinen Wärzchen
    - R. anatina klein (5,5 - 7,2 x 4,8 - 5,8) und ornamentiert mit isolierten, recht groben Warzen


    Man sieht an diesem Fall wieder mal, wie kompliziert Griseinae in der Bestimmung sind. :rolleyes:


    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,
    Meine Sporenmessungen sind 7,0-8,3 (8,7) X 5,1-6,1 , passt also prima zu medullata. Mit der Beurteilung des Ornamentes habe ich Schwierigkeiten , da ist mein Mikro halt etwas 'schwammig' , sieht aber passend aus.
    In den Großpilzen BaWü (unter R.columbaria) sind auch 3 Funde unter Eiche erwähnt , wird also schon passen.
    Vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung.
    Gruß Norbert

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