Unbekannter Rindenpilz

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.071 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo,
    Heute das erste Mal wieder einen Rundgang durch den Wald gemacht - noch überall Schlamm , Matsch und Pfützen.
    Rinnsale durchziehen die Hänge , im tiefen Laub steht man manchmal in einem unsichtbaren Wasserloch - ärgerlich.
    Normalerweise schau ich mir das Rindengedöns ja nicht an , aber diesmal war ich neugierig.
    An einem Stapel armdicker Äste - Laubholz , Ahorn oder Buche eine weiße Schicht , wellig , auf den ersten Blick samtig aussehend.
    Habe mal einpaar Makros gemacht , weil die Oberfläche so interessant aussah.


    Eine Probe mitgenommen (samt Rinde abgeschält) zum Aussporen auf Objektträger gelegt.

    Sehen aus wie die Zuckereierchen zu Ostern :
    Eiförmig , ein Öltropfen , 5,8-7 X 4,2-5,0 µm


    Dann habe ich versucht den Pilz selbst mit dem scharfe Auge näherzurücken , aber das ist wohl nichts für mich.
    3 Deckgläschen bei Quetschversuchen zerbrochen und nicht viel gefunden.
    Zumindest Schnallen hat er , allerdings nicht sehr viele , aber die deutlich.
    Kann da jemand etwas dazu sagen ?
    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Wie sicher ist denn dein Messokular geeicht? Wenn's eine Schizopora wäre, dann wären die Sporen irgendwie etwas zu groß. Wenn's keine wäre, dann könnten die Sporen schon passen, aber das macht es auch nicht einfacher, ohne ein paar Eckdaten wie Hyphenstruktur und Elemente des Hymeniums (Basidienform, Zystiden usw.) zu kennen.


    PS.: Ich räume aber ein: Schizopora / Hyphodontia s.l. gehört mit zum Undankbarsten, was die Präparierung betriffft. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Ich habe die Kamera fest auf dem Mikro und messe mit der Kamerasoftware am computador.
    Und die habe ich geeicht (Objektträger mit Mikroskala) , keine Zweifel.
    Hab mir gedacht , dass das nicht einfach ist.
    Gruß Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Hm, ok dann...
    Was noch helfen könnte - abseits der mikroskopischen, schwer zu beobachtenden Details - wäre die ein oder andere weitere makroskopische Ansicht, auch aus etwas mehr Abstand zB: Man könnte da noch beobachten, ob das Hymenophor an allen Stellen des Fruchtkörpers so aussieht (sehr dicht gedrängte, unregelmäßige Zähnchen), ob es vielleicht irgendwelche poroiden Stellen gibt, wie sich die gesamten fruchtkörper am Substrat verhalten - das sind auch alles noch Kleinigkeiten, die Aufschluss geben könnten. In der Gesamtstruktur wirkt der außerdem ja so ein wenig knubbelig bzw. polsterförmig, da wäre es interessant, ob das charakteristisch ist, oder an der Form der Substratunterlage liegt, und ob es an anderen Stellen der Fruchtkörper noch deutlicher auftritt, vielleicht sogar irgendwo kleine Hutkanten dabei sind.


    Solche inkrustierten Skeletozystiden wie bei Steccherinum / Junghuhnia hast du nicht gesehen, oder? Als Beispiel: Die Dinger sehen ähnlich aus wie die von >Irpex lacteus< (der ja im grunde auch mehr oder weniger ein schnallenloses Steccherinum ist).



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Danke für deine Kommentare. Nein , Hütchen,- oder Kantenbildung gabs da keine , auch nicht an senlrechten Flächen.
    Ich habe jetzt nochmal geschnitten , gefetzt , gefärbt , Deckgläschen zerstört , aber finde nur wirre Hyphen.
    Auch nach langer Suche keine Basidien , habe langsam den Verdacht , dass die Sporen oben Fremdsporen sind.....
    Noch eine Frage : an manchen Hyphen sind solche Schwellungen , hat das was zu sagen oder gibts das öfters ?


    Gruß Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Das Hymenium bei solchen Pilzen ist meistens kaum 30 µm dick. Das Subhymenium (Schicht aus generativen Hyphen unter dem Hymenium) dann vielleicht nochmal 20 µm, wenn's hoch kommt. Die restlichen ca. 300-700 µm im Querschnitt durch ein einzelnes Zähnchen (je nach Schnittebene) bestehen aus Tramahyphen, in diesem Fall dann wohl zu allem Überfluss auch noch Skeletthyphen. Sieht jedenfalls nach einem dimitischen Pilzchen aus. Wenn man was vom hymenium sehen will, muss man entweder wirklich unmöglich feine Schnitte machen, oder - was meistens einfacher geht: Aus der Flanke eines Zähnchens mit einer spitzen Pinzette ein hauchdünnes Faserchen von der Oberfläche abzupfen.
    Da musst du dir nichts vorwefen, wenn es zu Mißerfolgen kommt. Kann ja auch wirklich sein, daß dein Fund steril ist.


    Wie diese verdickten Stellen an den Hyphen einzuordnen sind, da bin ich momentan überfragt.


    Wenn du das Dingens verschicken magst: Tu dir keinen Zwang an (hast du meine Anschrift?), ist aber dir überlassen: Es muss ja auch nicht jeder Fund bestimmt werden.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Danke für deine Hinweise.
    Vielleicht probier ich nochmal rum , aber so wichtig ist es mir nicht.
    Mit diesen Rindenpilzen werde ich sowieso nicht warm , ist nur , um in dieser Jahreszeit ab und zu was zum Knobeln zu haben.
    Gruß
    Norbert

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